DER BERG RUFT!

WILDGRÜN ERLEBEN!

EIN STÜCK HEIMAT

DAS MACHT IHREN URLAUB BEI UNS SO EINZIGARTIG!

Auf der Suche nach dem Allgäu

 Eine turbulente Geschichte von mutigen Bauern, Märchenprinzen und Käseschmugglern.

 Nur eine Landschaft?
 

Das Allgäu ist dem Rest des Landes und im Ausland hauptsächlich als Ferienregion bekannt und wird wegen der wunderschönen Berglandschaft besonders gerne von Wintersportlern und Wanderern besucht. Aber was ist ‘das Allgäu’ überhaupt und was macht es aus?

Das Allgäu beschreibt in erster Linie eine Landschaft und eine geografische Teilregion in Oberschwaben, es breitet sich über den südlichen Teil des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben, den südöstlichsten Teil des Landkreises Ravensburg in Baden-Württemberg bis hin ins angrenzende österreichische Kleinwalsertal aus.

Schon 7000 vor Christus fühlten sich Steinzeitmenschen in dieser Region heimisch. Etwa 1200 vor Christus wurde mit den Illyrern dann das erste namentlich bekannte Volk in diesem Gebiet sesshaft. Die keltische Besiedlung, deren Spuren man heute noch findet, begann um 500 vor Christus. Die Kelten konnten dies aber kaum 500 Jahre genießen als sie 15 vor Christus von den römischen Feldherrn Drusus und Tiberius unterworfen wurden. Damals entstand eine offene römische Marktsiedlung auf dem Lindenberg namens Cambodunum. (Bei Kempten)

 

 

Die Alemannen kommen!

Im Jahr 233 durchbrachen die germanischen Alemannen und Sueben erstmals den Limes und besetzten das Land beiderseits des Rheins bis hin zu den Alpen. Dabei wurde Cambodunum zerstört. Der Niedergang der römischen Garnisonsstadt war nicht mehr aufzuhalten und so verließen die letzten römischen Truppen im Jahr 488 auf Befehl Odoakers die Region. Ca. 300 Jahre nach dieser gewaltigen Rückeroberung verloren die Alemannen und Sueben das Gebiet an die Franken.

Ein Abt mit guten Beziehungen zu Frankenkönig Karl dem Großen und seiner alemannischen Gemahlin Herzogstochter Hildegard gründete mit reichlich Fördermitteln 752 das Kloster in Kempten.

Im Jahr 817 wurde das Allgäu in einer St. Gallener Urkunde zum ersten Mal als „Albigauge“ (später„Albigoi“) erwähnt.

Memmingen, Kaufbeuren und Kempten entwickelten sich im 13. Jahrhundert zu Reichsstädten. Gleichzeitig begann mit dem Tod des letzten Staufers Konradins die territoriale Zersplitterung. Im Jahre 1500 wurde der 1488 gegründete schwäbische Reichskreis geschaffen.

 

 

Die Bauern und die Menschenrechte

Um 1525 brach der Bauernkrieg im Kemptener Gebiet aus. Und hier wird nun europäische Geschichte geschrieben. In Memmingen wurden die Forderungen der Bauern als die Zwölf Artikel veröffentlicht. Sie gelten als die erste Niederschrift der Menschenrechte in Europa.

Im Jahr 1555 wurde der Augsburger Religionsfriede geschlossen, jedoch währte diese friedliche Zeit nicht lang. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 brachte auch über das Allgäu großes Elend. Im Jahr 1796 zog die französische Revolutionsarmee in Memmingen und Kempten ein. Es folgt die Säkularisation.

 

Kein Märchenprinz!

Die Geschichte der bayrischen Könige beginnt mit dem Ende des deutschen Kaiserreiches im Jahr 1806. Solange es einen Kaiser gab, durfte abgesehen vom König von Böhmen kein Reichsfürst den Titel König tragen. Unter den Bedingungen des Friedens von Pressburg, der am 26. Dezember 1805 zwischen dem napoleonischen Frankreich und dem abdankenden Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, wurden mehrere mit Napoleon verbündete Fürstentümer zu Königreichen erhoben.

Kurfürst Maximilian IV. Joseph von Bayern nahm am 1. Januar 1806 offiziell den Titel König Maximilian I. von Bayern an.

Auch landschaftlich veränderte sich nun das Allgäu. War es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts vom blaublühenden Flachsanbau geprägt, begannen die Bauern nun die saftigen grünen Bergwiesen zur Milchwirtschaft zu nutzen. So wurde aus dem blauen Allgäu das grüne Allgäu, auf dessen Wiesen das traditionelle Braunvieh grast.

Die beiden bedeutendsten bayerischen Könige waren Ludwig I., der seine Hauptstadt München zu einem Zentrum von Kunst und Kultur machte, sowie Ludwig II., der “Märchenkönig”, der durch seine prunkvollen Schlossbauten in aller Welt bekannt wurde.

 

Die kostspieligen Bauarbeiten für das legendäre Schloss Neuschwanstein begannen zwischen 1869 und 1877. Gleichzeitig kamen die ersten Touristen in die Region, diese sollten jedoch – wenn es nach dem König ginge- das Schloss nie von innen sehen. Die enormen Schulden zwangen König Ludwig II. am 22. August 1866 einen Vertrag mit Preußen zu schließen, mit dem er de facto die bayerische Unabhängigkeit aufgab. Das erklärt auch, weshalb er bei manchen Bayern so gar nicht als märchenhafter König gilt.

 

Wie der Käse ins Allgäu kam

Carl Hirnbein brachte im 19. Jh. den Emmentaler ins Allgäu, dessen Herstellung er in der Schweiz erlernte. Der Allgäuer mit dem seltsamen Namen ebnete so den Weg für eine bis heute bestehende großartige Käsetradition.

1870 wurde Bayern Teil des Deutschen Reichs. Bayern konnt sich als zweitgrößter deutscher Staat nach Preußen gewisse Vorrechte sichern, wie die Beibehaltung einer eigenen Armee, eigener Post und Eisenbahn. Die Könige von Bayern behielten ihre Titel. Den Monarchen begegnet man im heutigen Allgäu vor allem in Form von Redewendungen, Erinnerungsbildern oder skurrilen Fanartikeln.

 

Dreizehn mal Pfronten

Der kleine ostallgäuer Ort Pfronten an der Grenze zu Österreich, in dem sie sich gerade befinden, hat seine eigenen Geschichten und Rätsel. Auf durchschnittlich 853 Höhenmetern leben ca. 8162 Einwohner in 13 Ortsteilen. Die Wildgrün Allgäu Lodge liegt im Ortsteil Pfronten Halden auf 920 m.

Obwohl eine römische Besiedelung in Pfronten nie nachgewiesen werden konnte, ist der Ortsname aus der deutschen Sprache nicht erklärbar. Der bisher beste Deutungsvorschlag geht von einem romanischen Namen Frontone aus, was „große, gewaltige Stirn“ oder „Front“ bedeutet und wohl die „Stirn der Alpen“ bezeichnen sollte.

In der beginnenden Neuzeit war die Wirtschaft Pfrontens stark durch Landwirtschaft wie Viehzucht und Flachsanbau geprägt. Auch der Handel mit Holz bereicherte die Bevölkerung, jedoch lag den Allgäuern ihre Landschaft mehr am Herzen als ihr Reichtum und so wurde zum Schutz der Wälder der Handel mit Holz bald eingeschränkt.

Ein weiteres Standbein war der Salzhandel. Die Pfrontener Rodleute holten die Salzfässer in Reutte ab und transportierten sie nach Oy in die nächste Salzniederlage. Nach 1775–1859 hielt auch in Pfronten die
Industrialisierung ihren Einzug.

Die 1835 gegründete Firma Gebrüder HAFF
bildetet viele Feinmechaniker aus welche sich wiederum selbstständig machten und dadurch Pfronten zu einem Zentrum der feinmechanischen Industrie und des Maschinenbaus machten.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen dann im Sommer immer mehr Kurgäste nach Pfronten, welche zunächst in recht bescheidenen Quartieren logierten. Seither hat sich einiges verändert und manches ist doch wie seither. Mitarbeiter von Hightechfirmen treffen abends ganz selbstverständlich im Wirtshaus auf Senner die noch in Lederhosen zur Alp aufsteigen.

Und nun?

Hier an der Stirn der Alpen ist viel passiert und irgendwie hat man das Gefühl, dass diese wettergegerbte Art der Allgäuer irgendwo in den Genen steckt. Bis heute ist es hier kontrastreicher, ursprünglicher und freier als sonst wo in Bayern. Das Allgäu ist, wenn man uns fragt vor allem eines:

Wild!

Was ist das Allgäu für euch?

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